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Chronik der Feuerwehr Kremsmünster

Am Christi-Himmelfahrtstag des Jahres 1868 (23. Mai 1868) entschlossen sich einige beherzte Männer von Kremsmünster, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Dies geschah unter der Führung von Herr Dr. Wilhelm Niedermaier, dem 43 Gemeindebürger folgten. Zu dieser Zeit wurden Brände noch „per Hand“ mit Kübeln und kleinen Spritzen gelöscht. Zu all den körperlichen Strapazen bei den Einsätzen wurden die Löschmannschaften von der großen Mehrheit der Gemeindebürger für ihr Tun belächelt und sogar verspottet. Es brauchte einen Brand, welcher sich am 25. Juli 1872 in einer Schmiede in Kremsegg ereignete, um den Menschen zu zeigen, dass die Feuerwehr von großem Nutzen sei. An jenem Tag wurde das Schloss Kremsegg vor einer Brandkatastrophe gerettet. Hier leistete die 1871 angeschaffte Knaus-Saugspritze sehr gute Dienste.

Im Jahre 1873 wurde eine Satzung der FF-Kremsmünster herausgegeben, die die Feuerordnung des Stiftes Kremsmünster von 1683 ablöste. Bis zu den beiden Weltkriegen wurde auch eine Rettungsabteilung eingesetzt.

1899 wurde Kremsmünster von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht, bei dem der Marktplatz unter Wasser stand. Durch wagemutige Aktion von den Kameraden der Wehr wurde die Kremsbrücke vor deren Zerstörung durch angeschwemmtes Treibholz geschützt. Nur wenige Jahrzehnte später musste die Feuerwehr die düsteren Jahre der beiden Weltkriege über sich ergehen lassen. Im ersten Weltkrieg verlor die Feuerwehr sechs Kameraden welche an der Front fielen. In der Zeit des zweiten Weltkriegs wurde eine so große Anzahl an Männer zum Kriegsdienst einberufen, dass die Mannschaft mit Buben aus der Hitler-Jugend und die Frauen der einberufenen Feuerwehrmänner ersetzt werden musste.

Gegen Kriegsende musste zu insgesamt 229 Fliegeralarme ausgerückt werden, und sechs Wehrmänner wurden an einen Bombenentschärfungskurs nach Kirchdorf entsendet, um die vielen Blindgänger von den Fliegerabwürfen zu entschärfen. Als diese dunklen Jahre überstanden waren, hatte die Feuerwehr mit starken Personalmangen zu kämpfen, dem aber mit viel Werbung entgegengewirkt werden konnte.

Im Jahr 1958 wurde das alte Feuerwehrhaus abgerissen und ein neues Gebäude errichtet, welches im Jahr 1960 gesegnet wurde.

1966 konnte das erste Tanklöschfahrzeug angeschafft werden. 1973 konnte eine Alarmanlage an die zahlreichen Firmen von Kremsmünster und das Stift angeschlossen werden. Dies zu erreichen, war ein besonderes Anliegen des tüchtigen Kommandanten Josef Kapfer (1968-1983).

Mit Josef Kapfer begann eine innovationsreiche Zeit, von der nicht nur die Kremsmünsterer Feuerwehr bereichert wurde, nein, auch das Feuerwehrwesen in ganz Österreich änderte sich durch sein Wirken. Der technikbegeisterte Feuerwehrkommandant erkannte, dass sich die Ausbildung und Ausrüstung in Richtung technische Hilfeleistung entwickeln musste. So wurde im Jahr 1978 ein hydraulisches Rettungsgerät angeschafft, welches Gemeindeübergreifend im Einsatz stand.

In seine Ära fiel auch das Jubeljahr 1977, in dem die Feuerwehr 7000 Einsatzstunden nur für Ordnerdienste zu leisten hatte. Zusätzlich wurde in diesem Jahr der Landesfeuerwehrbewerb um das Leistungsabzeichen in Bronze und Silber in Kremsmünster ausgetragen.

Nach mehrmaligem Um- und Ausbauen wurde nach Übersiedlung des Gemeindebauhofes in die Lachersdorferliegenschaft (1986) ein weiterer Meilenstein betreffend Größe des Feuerwehrhauses gesetzt. Mit Eigenleistung von ca. 3200 Stunden wurde das „Neue Feuerwehrhaus“auf Hochglanz gebracht.

Johann Bruckner folgte als Kommandant und war mit 20 Jahren der am längsten dienende Kommandant der Feuerwehr Kremsmünster. Unter seiner Führung wurde erstmals eine Drehleiter mit einer Rettungshöhe von 30 Metern angeschafft.

In seine Dienstzeit fielen viele schwere Einsätze an. Mit den Stichworten „Reifenlagerbrand beim Gosenhuber“ und „Hochwasser 2002“ ist noch heute jeder Gemeindebürger vertraut.

Im August 2002 wurde das Gerätehaus durch das Jahrhunderthochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuerwehrhaus stand ca. 1 Meter unter Wasser. Die Einsatz-Zentrale und der Gefolgschaftsraum wurden durch das eindringende Wasser total zerstört.

Als Konsequenz musste das Feuerwehrhaus saniert werden. Im Jahr 2003 wurde eine neue Einsatz-Zentrale im 1 Stock des Gebäudes geschaffen, die den neuesten Stand an Technik aufweist. Der Umbau des Gefolgschaftsraumes wurde 2005 abgeschlossen!

2003 folgte Gerhard Bruckner seinen Vater als Kommandant. Eine seiner größten Herausforderungen war das Halten des Sicherheitsstandards der Gemeinde aufgrund des großen Wachstums der Wirtschaft in Kremsmünster, welches er mit großem Engagement meisterte. Unter seiner Führung gab es eine umfassende Modernisierung der Geräte. Auch dass Frauen der Feuerwehr beitreten dürfen ist ihm zu verdanken. Auch der Ankauf des neuen Rüst-Löschfahrzeugs erfolgte unter seinem Kommando. Dieses Fahrzeug, ausgerüstet mit moderner Ausrüstung trägt maßgeblich zur Schlagkrafterhaltung der Kremsmünsterer Wehr bei.

Im Jahr 2011 wurde die Bauphase I, die Sanierung von zwei Stellplätzen im Feuerwehrhaus durchgeführt. Dabei wurden zwei Stellplätze verlängert und das Bodenniveau gesenkt. Der Umbau war notwendig, da die Stellplätze nicht mehr den Stand der Technik entsprachen.

Ein Jahr darauf wurde die Bauphase II in Angriff genommen. Da die Spinde der Einsatzmannschaft noch in der Halle standen, wurden zwei Spindräume in einem bestehenden Hallenteil eingerichtet. Der Männer- und der Damenspindraum sind seit dem von der Fahrzeughalle räumlich getrennt und verfügen über eine Heizung und Lüftungsanlage. Das Hochwasser im Jahr 2002 zerstörte mehrere Geräte im Feuerwehrhaus. Um bei einem erneuten Hochwasser die Schäden auf ein Minimum zu reduzieren war es erforderlich, einen erhöhten Raum zu haben, in welchen sich die Geräte für den Feuerwehrhausbetrieb befinden. Unter anderem wird in diesem Raum das stationäre Notstromaggregat und der Atemschutzkompressor die Lüftungsanlage betrieben.

Im Jahr 2016 wurde das Feuerwehrhaus mit einem Zubau erweitert. In dieser dritten Bauphase kamen durch eine Eigenleistung von 5600 Stunden ein Eingangsbereich, Sanitärräume und Lagerräume zustande.

150 Jahre Feuerwehr Kremsmünster sagt sich nun so leicht, detailliert betrachtet bedeutet es aber 150 Jahre Verantwortung für die Sicherheit der Menschen, Tiere und Kulturgüter, getreu den Schlagworten „RETTEN-LÖSCHEN-SCHÜTZEN-BERGEN“ in Kremsmünster. Das heißt umgerechnet über 6.900 dokumentierte Einsätze die die Kameraden für die Marktgemeinde Kremsmünster abgearbeitet haben.

Aus diesem Anlass wurde im Jahr 2018 ein großes Fest veranstaltet. Zum Jubiläum wurde am Samstag den 30. Juni der Bezirksfeuerwehrbewerb des Bezirkes Kirchdorf in Kremsmünster ausgetragen. Der 150-Jahre Festakt fand am Sonntag den 01. Juli 2018 statt, bei dem das neue Rüst-Löschfahrzeug feierlich gesegnet und somit offiziell in Dienst gestellt wurde.

Seit dem Jahr 2018 leitet Andreas Gegenleitner die Feuerwehr Kremsmünster. Unter seiner Führung wurde im Jahr 2020 ein neues Löschfahrzeug bestellt, da seit Sommer 2021 seinen Dienst in Kremsmünster verrichtet. Auch wenn seit März 2020 die Covid-19 Pandemie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weltweit einschränkt, ist die Feuerwehr Kremsmünster tagtäglich für die Bewohner des Stiftortes Kremsmünster im Dienst.

Zum Schluss bleibt nur mehr eines zu sagen: Geschichte ist nichts anderes als die Biographie großartiger Menschen!

150 Jahre Geschichte in einem Buch. Hier findet ihr Alles von der Gründung der Feuerwehr Kremsmünster im Jahr 1868 bis über allgemeine Themen, Einsätze, Entwicklung der Technik bis heute. Weiters sind alle Brände von 1868 bis 2018 angeführt!

Bei Interesse schreibt uns einfach ein Mail unter 05304@ki.ooelfv.at oder erkundigt euch telefonisch unter 07583/7077-66.